Über mich
Das Theater ist meine Heimat. Und das will etwas heißen. Denn als Sohn eines Diplomaten bin ich viel herumgekommen, habe einiges von der Welt gesehen, spreche fünf Sprachen und fühle mich vielerorten zuhause. Aber wirklich fest verwurzelt war ich nie.
Meine Liebe zum Theater begann - wie bei vielen - in der Schule. In der 12. Klasse bekamen wir einen neuen Lehrer. Er gründete eine Theater-AG und gab mir gleich die Rolle des Ferdinand in Schillers "Kabale und Liebe". Danach wusste ich: ich will ans Theater. Also ging ich nach meinem Abitur an der Deutschen Schule Den Haag nach Berlin.
Berlin... an keinem Ort habe ich länger gelebt als hier. Eingeschrieben habe ich mich für Theaterwissenschaft, Geschichte und Germanistik an der Humboldt-Universität. Und dieses Studium habe ich 2006 dann auch mit Auszeichnung abgeschlossen. Aber die meiste Zeit lief das irgendwie nebenher. In der Hauptsache ging es darum, Theater zu machen: zu spielen, zu inszenieren, zu schreiben, zu schauen, zu lernen, Gleichgesinnte zu treffen und sich auszuprobieren. Ein tolle Zeit!
Schon während des Studiums bekam ich einen Job als Schauspieler bei einem renommierten Kinder- und Jugendtheater. Hier erlernte ich ab 2007 auch das Handwerk des Theaterpädagogen. Schließlich übernahm ich außerdem die Rolle des Projektleiters. Konzeptionelle Arbeit, Netzwerkarbeit, Kundenakquise sowie das Einwerben von Fördermitteln gehörten ebenso zu meinen Aufgaben wie Personalführung, Tourneeplanung, und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir waren ein kleines aber feines Team und es lief richtig gut. So gut, dass ich schließlich in das Haupthaus des Ensembles im Landkreis Augsburg als stellvertretender Geschäftsführer berufen wurde. Von 2013-2018 durfte ich hier die Geschicke eines kleinen Theaterunternehmens mit rund 25 MitarbeiterInnen, 450 Vorstellungen im Jahr und einem Jahresbudget von etwa 1 Mio. Euro mitleiten. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Dafür bin ich dankbar. Doch nach fast 15 Jahren der Zusammenarbeit gingen wir schließlich getrennte Wege.
Zu diesem Zeitpunkt lebte ich bereits mit meiner Frau und ihren Kindern am Ammersee. So hatte ich den nötigen Rückhalt für einen beruflichen Neuanfang. Seitdem ist viel passiert und ich blicke auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Theaterjahr mit acht Premieren in 12 Monaten zurück! Unter Anderem habe ich an der Neuen Bühne Bruck inszeniert, zahlreiche Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geleitet, zwei Theaterstücke geschrieben, einen Preis gewonnen, bei den Altmühlsee-Festspielen mitgespielt und weitere Projekte auf den Weg gebracht. So kann es weiter gehen!
Anmerkung: Kurz nachdem ich obenstehenden Text verfasst hatte, brach die Corona Pandemie über uns alle herein. Am 12. März 2020 bekam ich viele Mails und Anrufe. Und am Ende des Tages war ich alle meine Theaterjobs für den Rest des Jahres los. Bäm! Von wegen "So kann es weiter gehen". Na ja, irgendwie weiter ging es natürlich trotzdem und nach einer kurzen Schockphase und der Geburt unserer jüngsten Tochter beschloss ich, die Ausbildung zum Schreiner zu absolvieren. Zwei Jahre später habe ich meine Ausbildung als Innungsbester abgeschlossen und nun bin ich beides: Theatermacher und Schreiner. Ach ja, und geheiratet habe ich auch noch und den Namen meiner Frau angenommen. Mit bürgerlichem Namen heiße ich jetzt "Güther". Aber als Schauspieler und Regisseur bin ich bis auf Weiteres immer noch Olaf Dröge!